Sommerfrische…- diesen Begriff kennen die meisten von uns nur aus Geschichtsbüchern, Romanen und von Erzählungen der Großeltern-Generation. Früher fuhr man, meist mit der ganzen Familie zur Sommerfrische aufs Land, egal ob an die See oder in die Berge, um dort in schöner Umgebung für einige Wochen dem Alltag zu entfliehen. Diese Wochen waren geprägt, „Land und Leute“ näher kennenzulernen. Das hieß mit dem Urlaubsort und deren Menschen, ihrer Kultur und der Natur eine Beziehung aufzubauen.
Warum schreibe ich über die Sommerfrische?
Sie wird wieder kommen, modern interpretiert unter dem Motto „Staycation“! Kein Hotel-Hopping mehr, mit einer Nacht im Hotel xxx hier, zwei Nächte im Hotel yyy dort, keine Short-Stays usw.! Der verantwortungsvolle Gast von heute verfügt über eine hohe Wertschätzung gegenüber Natur und Umwelt und den Menschen in der jeweiligen Urlaubsdestination und so verbringt er dann auch die schönsten Wochen des Jahres: Ein längerer Urlaub in einem Chalet, einer Ferienwohnung oder einem kleinen, familiären Hotel in schöner und intakter Natur, dabei den Kontakt zu Gastgeber und Einheimischen finden, ihren Alltag kennenlernen und ehrliches Interesse für zu sie zeigen… Der Architekt und Designer Carlo Ratti beschrieb diese Gäste kürzlich im Corriere della Sera, als die „Viaggatori Posati“ – die ruhenden Reisenden! Sein Konzept soll die Tourismusproblematik Venedigs lindern. Carlo Ratti propagiert einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer der schönsten Städte der Welt – Venedig- , dort zu leben im Austausch mit den Venezianern, mitzugestalten beispielsweise an gezielten Projekten, anstelle ausschließlich zu konsumieren. Die Idee ist recht revolutionär und nur bedingt umsetzbar, aber auch kleine Puzzle-Teile eines Modells können Großes bewirken! Eines ist aber sicher: Um als Tourismusdestination heute und zukünftig erfolgreich am Markt zu sein, bedarf es eines guten und schlüssigen Konzepts. Das gilt im Übrigen auch für die Hotellerie…, dazu mehr in einem weiteren Blog!